Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Ali Farka Touré: Voyageur (Review)

Artist:

Ali Farka Touré

Ali Farka Touré: Voyageur
Album:

Voyageur

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Weltmusik, Desert Blues, Singer/Songwriter

Label: World Circuit/BMG
Spieldauer: 44:16
Erschienen: 10.03.2023
Website: [Link]

„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, auch wenn wir in diesem Falle in umgekehrter Reihenfolge vorgehen müssen.
Es ist gar nicht all zu lange her, als wir begeistert über das letzte Album „Les Racines“ von VIEUX FAKA TOURÉ, der den Musiker-Spitznamen 'Hendrix der Sahara' trägt, berichteten und dabei wiederholt auf den legendären Ruf seines Vaters ALI FARKA TOURÉ hinwiesen, der als Musik-Held in seiner Heimat Mali und in Afrika als 'der König des Wüsten-Blues' verehrt wird.

Dass man von Touré-Senior kaum noch etwas hört, liegt natürlich daran, dass der „Bluesman Of Africa“ am 7. März 2006 endgültig seine Gitarre abgab und dadurch nicht mehr erleben durfte, dass sein letztes, posthum veröffentlichtes Album „Ali & Toumani“ mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Vater wie Sohn trugen und tragen jedenfalls die moderne Musik Afrikas, welche afrikanische Tradition, unvergleichlichen (vielleicht etwas indianisch-beschwörend wirkenden) Gesang und Blues eng miteinander verbindet, in die weite Welt hinaus. 17 Jahre nach dem Tod von Touré-Senior erscheint nun sehr überraschend das musikalisch-väterliche Lebenszeichen „Voyageur“ mitten aus der klingenden „Safari“.

Soundtechnisch wurde diese einzigartige Song-Sammlung, die während der langen Touré-Ära zu den unterschiedlichsten Zeiten und an den unterschiedlichsten Orten entstanden und mitgeschnitten wurde, bestens bearbeitet. Alles klingt ungewohnt abwechslungsreich. Dieses 'neue' Album kommt voller alter Raritäten daher, die bisher noch nie das Licht der digitalen – geschweige denn vinylen – Welt erblicken und ihren afrikanischen Safari-Blues-Klang in die weite Welt schicken durften.
Zudem gibt es mit „Sambadio (Electric)“ eins der ungewöhnlichsten Touré-Stücke seines gesamten Song-Katalogs überhaupt, bei dem PEE WEE WILLIS und STEVE WILLIAMSON mit ihrem Saxophonspiel deutlich progressive Momente mit einflechten und sich der Hörer an gewissen Stellen dieses Hammer-Songs gar an VAN DER GRAAF GENERATOR erinnert fühlt. Allein dieses Goldstück ist schon den Kauf des Albums wert.

Obwohl: Alle neun ausgewählten und von Nick Gold sowie Tourés Sohn VIEUX FARKA TOURÉ (der auf mehreren Stücken zudem neben seinem Vater die Gitarre sowie Shaker spielt) produzierten Songs sind auf ihre Weise jeder für sich kleine oder größere Goldstücke, von denen besonders auch die Duette mit OUMOU SANGARÉ („Bandolobourou“, „Cherie“, „Sadjona“) einen immensen Wert entfalten.

Um nicht nur den Wert der Stücke sondern auch die Hintergründe ihrer Entstehung zu betonen, enthält die Vinylausgabe von „Voyageur“ noch einen vierseitigen LP-Einleger, auf dem detailliert zu jedem einzelnen Song alle beteiligten Musiker aufgeführt sowie die Absicht hinter den Titeln und sogar eine Analyse dieser nachzulesen ist – egal, ob es sich nun um den ersten, 1976 entstandenen Song „Bandolobourou“ oder um ein gemeinsam bei Fischern aufgenommenes Stück, welches das Album anschließt, dreht.

Gerade all diejenigen, welche hinter der Musik, die sie hören und lieben, mehr als nur Beschallung verstehen, werden bei „Voyageur“ nicht nur von den Klängen, sondern auch der Vielfalt an hochinteressanten Informationen dazu begeistert sein.

FAZIT: Der 2006 verstorbene ALI FARKA TOURÉ ist der weltberühmteste afrikanische Blues-Musiker, dessen Spitzname 'King Of Desert Blues' längst weltweit in alle Blues-Annalen eingegangen ist. Mit „Voyageur“ erscheint von dieser mit insgesamt drei Grammys prämierten Musik-Legende eine Raritätensammlung von bisher neun unveröffentlichten Songs, die Tourés gesamte Musiker-Karriere umspannen und allesamt auch vom Sound her großartig klingen. Unter anderem wird er darauf auch von seinem Sohn Vieux begleitet, der sich längst seinen Ruf als 'Hendrix der Wüste' erarbeitet und außerdem an der Produktion dieses Albums seines Vaters mitgewirkt hat. Ein vinyles Prachtstück – inklusive umfangreichen Informationen zu allen Aufnahmen auf einem vierseitigen LP-Einleger – welches das musikalische Touré-Erbe um neun großartige, sehr unterschiedliche Songs erweitert.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1625x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (21:30):
  • 1. Safari
  • 2. Malahani
  • 3. Sambadio (Acoustic)
  • 4. Banolobourou (feat. Oumou Sangaré)
  • Seite B (22:46):
  • 5. Chèrie (feat. Oumou Sangaré)
  • 6. Kenouna
  • 7. Sadjona (feat. Oumou Sangaré)
  • 8. Sambadio (Electric)
  • 9. Kombo Galia

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Laterne, Laterne, Sonne Mond und...

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!